Einblicke

“In ihrem Œuvre setzt sich Winkler intensiv mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft auseinander. Besonders eindrucksvoll interpretiert sie Zwangsjacken als Metapher für die Begrenzungen, die Frauen häufig erleben. Diese Arbeiten reflektieren die sozialen Zwänge und Erwartungen, die das Leben und die Entfaltung von Frauen maßgeblich beeinflussen.

Im Laufe der Jahre hat sich Winklers künstlerischer Fokus zunehmend auf Themen wie Nachhaltigkeit und Vergänglichkeit verschoben. Ihre Materialwahl – häufig Papier und andere fragile Stoffe – sowie die behandelten Themen betonen die Flüchtigkeit und den Verfall, die ihre Werke durchziehen. Damit verweist sie auf die natürliche und gesellschaftliche Vergänglichkeit und fordert den Betrachter auf, über die eigenen Spuren im Leben und in der Umwelt nachzudenken.”

Ilona Keilich, Exo Gallery Stuttgart, 2024


Parmelia und Ramalina, Weltweit gibt es rund 25.000 Flechten-Arten, von der Arktis bis zur Antarktis mit Schwerpunkt im gemäßigten Klima. Viele Flechtenarten sind Bioindikatoren für Luftverunreinigungen. Einige Flechtenarten finden auch beim Monitoring lokaler Klimaveränderungen mittels Flechtenkartierung Anwendung. Flechten sind wechselfeuchte Organismen und können extreme klimatische Bedingungen überleben. Bei Trockenheit reduzieren sie ihren Stoffwechsel und regenerieren bei ausreichend Feuchtigkeit wieder vollständig. Auch Kältephasen können Flechten im Ruhestadium überstehen. … >>> …

… Die hohe Anpassungsfähigkeit bedeutet jedoch nicht, dass Flechten sehr widerstandsfähig sind. Sie haben keine schützende Wachsschicht oder verschließbare Spaltöffnungen, so dass eine erhöhte Luftverschmutzung zu einem verkümmerten Wuchs oder sogar zum Absterben der Flechten führen kann. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit sind Flechten in den letzten Jahrzehnten als Bioindikatoren für die Luftqualität verwendet worden.

Flechten wachsen sehr langsam, andererseits können manche Flechten bis zu 9.000 Jahre alt werden. So ein hohes Alter und beständige Populationen können Flechten nur erreichen, wenn ihre Lebensräume hohe ökologische Kontinuität aufweisen. Die Flechte ist eine Lebensgemeinschaft aus Pilz und Alge, welche die Pflanze nur als Haftunterlege benötigt. Sie entnehmen der Pflanze keine Nährstoffe oder Wasser, schaden der Pflanze nicht.

Themen: Beziehung Mensch zu Natur & Umwelt „wir Menschen als Teil der Natur“, besondere Pflanzen in Lebensgemeinschaften, Zusammenleben in Gegenseitigkeit

Buch: „Indigenialität“ – Lernen von der Weltsicht indigener Gemeinschaften; Autor: Andreas Weber, Philosoph und Biologe

Beate Christine Winkler, Esslingen am Neckar, 2024


Echinops echinatus, die indische Kugeldistel, allgemein bekannt als Usnakantaka, ist eine dürreresistente krautige Heilpflanze. Sie wurde ursprünglich als Stimulans zur Behandlung von sexueller Schwäche genutzt. Die Pflanze ist bekannt für ihren bitteren und würzigen Geschmack, sowie ihre Fähigkeit, die Verdauung zu unterstützen, Schmerzen zu lindern, Fieber zu senken, den Appetit zu steigern und die Leberfunktion zu fördern. Die Kugeligen Köpfe der Kugeldistel sind eine Insektenweide, sie locken mit ihrem reichen Pollen- und Nektarangebot wichtige Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Themen: Artensterben, Insektensterben, Heilpflanzen

Buch z.B.: Das große Insektensterben – Was es bedeutet und was wir jetzt tun müssen von Eva Rosenkranz und A.H. Segerer

Beate Christine Winkler, Esslingen am Neckar, 2024


“The time for action is now” Wissenschaftler:innen warnen uns eindringlich, dass für die Klimakrise der Kipp-Punkt 2035 erreicht und damit katastrophale Folgen für die Erde unvermeidlich werden könnten. Steigende Treibhausgasemissionen, Abholzung und andere menschliche Aktivitäten treiben irreversible Veränderungen des Klima-Systems der Erde voran. Entschlossene Maßnahmen sind dringend erforderlich um Emissionen einzudämmen und die schlimmsten Auswirkungen abzumildern, bevor wir diese kritische Schwelle erreichen, ab der es unmöglich sein wird, das Fortschreiten der negativen Auswirkungen noch abzubremsen oder zu stoppen. … >>> …

… >>> “The time for action is now”diesen Satz in ständiger Wiederholung – ähnlich einer Strafarbeit – habe ich mit pinkfarbener Leuchttusche auf Transparentpapier geschrieben, dann das Papier in Streifen geschnitten und die Streifen wieder verwoben, wodurch der Merksatz oder die „Parole“ nicht mehr lesbar ist. Der Titel der Arbeit, die leuchtende Farbe der schriftfetzen und das Gewebe sind wahrnehmbar. Ebenso habe ich den Satz “we need climate action now” verwendet. Damit hoffe ich, den Betrachter:innen auf das Thema aufmeksam zu machen und vielleicht zum Handeln anzuregen.

Da ich selbst mitten in der Natur lebe und arbeite, sind für mich die bereits jetzt sehr großen Veränderungen ständig präsent. Im urbanen Raum sind diese noch nicht so wahrnehmbar und daher scheint die Notwendigkeit selbst ins Handeln zu kommen noch gering.

Buch z.B.: Unsere Welt neu Denken – Eine Einladung von Maja Göpel (Politökonomin und Nachhaltigkeits-Wissenschaftlerin an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

Beate Christine Winkler, Esslingen am Neckar, 2024



Ich weiß nicht”, wir wollen über unser Leben selbst bestimmen. Davon hängen unsere Würde und unser Glück ab. Voraussetzung und Quelle dafür ist Selbsterkenntnis.

Warum ist sie wertvoll, die Selbsterkenntnis?… Wir brauchen sie, wenn unser Leben und unsere Empfindungen nicht mehr zusammenpassen. Wir müssen uns dann neu sehen und verstehen lernen, um die Krise überwinden und weitermachen zu können. Das ist ein gewichtiger, lebenspraktischer Grund, und er zeigt: Die Suche nach Selbsterkenntnis ist kein Luxus, kein künstliches, philosophisches Ideal nur für wenige… Selbsterkenntnis also als Quelle von Freiheit und damit von Glück. Dazu gehört auch ein befreites Verhältnis zur Zeit des eigenen Lebens. Erinnerungen können ein Kerker sein, sie können eine lähmende Wendung nach rückwärts erzwingen und einen befreiten Blick in die Zukunft verhindern… Selbsterkenntnis als Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben.

Buch: Peter Bieri ; Wie wollen wir leben?

Beate Christine Winkler, Esslingen am Neckar, 2002